Trinken wie die alten Römer – Lora und Posca

Posca war in der griechischen und römischen Antike ein beliebtes Erfrischungsgetränk. Im antiken Griechenland war es noch ein Heiltrank, in Rom wurde es dann zu einem Alltagsgetränk der armen und niederen Klassen. Auch wenn es „nur“ eine Arme-Leute-Getränk war, hatte es doch einige gesundheitliche Vorteile...

Von Jens 2 Min Lesezeit

Amphoren in verschieden Größen Amphoren in verschieden Größen
Amphoren in verschieden Größen

Essigwasser, die Erfrischunggetränke der Antike.

Was ist Lora?

Die Lora war ein Getränk in der römischen Antike. Genauer gesagt war sie ein Tresterwein, der von Plinius auch Arbeiterwein (vinum operarium) genannt wurde. Trester sind die bei der Kelterung anfallenden Traubenreste, aus denen früher auch Grappa hergestellt wurde. Diese Reste wurden mit Wasser versetzt und nach einem Tag Lagerung noch einmal durch die Weinpresse geleitet. Dieses alkoholische Getränk war für ärmere Bevölkerungsschichten bezahlbar und schmeckte ähnlich wie stark verdünnte Weinschorle. Aufgrund der Herstellungsweise konnte die Lora schnell in Essig umschlagen, was aber billigend in Kauf genommen wurde, weil man dann daraus noch Posca zubereiten konnte. Sofern die römischen Feldherren ihren Soldaten den Konsum von Lora erlaubten, wurde sie vor Ort aus mitgebrachten Trestern hergestellt, da das Getränk nicht transportfähig war.

Was ist Posca?

Posca war in der griechischen und römischen Antike ein beliebtes Erfrischungsgetränk. Man bewahrte sie wohl meist in Tongefäßen (Amphoren) auf. Genaue Rezepte sind nicht überliefert, aber man nimmt heute an, dass die Zusammensetzung wie folgt war: 1 ½ Tassen Weinessig, ½ Tasse Honig, 1 TL gemahlenen Koriander, 4 Tassen Wasser. Die Mischung wird in einer Pfanne erhitzt, um den Honig zu aufzulösen, der Koriander herausgefiltert und das Getränk vor dem Servieren abgekühlt.
Im antiken Griechenland war es noch ein Heiltrank, doch in Rom wurde es dann zu einem Alltagsgetränk der armen und niederen Klassen. Auch wenn es „nur“ eine Arme-Leute-Getränk war, hatte es doch einige gesundheitliche Vorteile: es lieferte Flüssigkeit und Kalorien und half dank des Anteils an Vitamin C, Skorbut vorzubeugen. Man muss bedenken, dass es kein so frei verfügbares Trinkwasser wie heute gab und dass die Säure Bakterien im Wasser abtötete und den schlechten Geschmack des Wassers übertönte.

Rezept mit Posca

Posca wurde nicht nur als Erfrischungsgetränk verwendet, sondern auch als Zutat in der Küche. Ein von Apicius überliefertes Rezept für Sauren Brotbrei (Sala cattabia) verwendet Posca. Man nehme altbackenes Vollkornweizenbrot, höhle es aus und weiche dir Krume in posca ein. Dann zerreibe man in einem Mörser Pfeffer, Honig, Minze, Knoblauch, frischen Koriander, Salz, Wasser, Olivenöl und mit Salz gewürzten Kuhkäse (also Parmesan oder Grana Padano), gebe das eingeweichte Brot hinzu, übergieße es mit Rotwein und trage den Brei auf.

Jens Depenau
Hi, ich bin Jens! Italienliebhaber, Hobby-Barista und Gründer von Gustini, Deinem Shop für die leckersten Spezialitäten aus Bella Italia. Ich bringe Dir Italien auf den Tisch!
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  1. Hans-Jürgen Krackher
    am 17. Juni 2018 um 00:51

    Guten Tag Herr Depenau,
    ich bin Sammler und erforsche die Geschichte der Erfrischungsgetränke. Coca Cola, Schweppes, Selters, Spa, Posca, Brotbier der Ägypter.. In meinem privatem Marketing-Cabinet versammle ich dazu die authentischen Gefässe.
    Meine Frage: entsprechen die oben abgebildeten Krüge mit schmalem Hals tatsächlich den Behältern für Posca, gibt es für diesen Krugtyp eine spezielle Bezeichnung? (für meine Recherchen bzw. Ankauf)

    Für Ihr Interesse und einen Hinweis bedankt sich im Voraus
    Ihr hjk von der Havel

    1. Sebi
      am 20. Juli 2023 um 09:55

      Ja es sind die Behälter

    2. Tosca
      am 17. November 2020 um 10:54

      al.. als
      ..als ob irgendjemand darauf antworten würde… dem betreiber geht es nur um schnellen profit und selbstdarstellung ..

      1. Jens Depenau
        am 24. November 2020 um 14:38

        Buongiorno Tosca, die Frage, die Herr Krackher stellte, ist eine Frage für Spezialisten, etwa Forscher zur Kulturgeschichte der Nahrungsmittel oder Archäologen. Mit unserem Wissensstand ist sie nicht sicher zu beantworten… Wenn Sie sich auf der Seite weiter umschauen möchten, werden Sie sehen, dass wir uns bemühen, unseren Besuchern immer zu antworten, wenn wir es können. In diesem Sinne grazie mille für Ihren Kommentar und arrivederci.

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